Das kann noch heiter werden bis zur Wahl am 26.05.2019

Wie kommt ein Mitglied des Gerlinger Gemeinderats dazu, den „Leserinnen und Leser“ im letzten GAZ Nachhilfeunterricht in Sachen Staat und Gemeinwesen zu geben!

Gerade die Parteiprogramme sind der wesentliche Unterschied zwischen den politischen Parteien und den Freien Wählern. Wir sind ausschließlich unserem Gewissen und der Bürgerschaft verpflichtet. Es geht uns um Gerlingen!

Deshalb müssen wir auch hier nicht weiter darauf eingehen, welcher „politische Eierlauf“ im Bund ständig stattfindet, sondern nur aktuell die Landespolitik betrachten.

Wie schreibt noch die Verfasserin des Artikels,- man muss sich das auf der Zunge zergehen lassen-: Es zeichnet die Parteien aus, transparent zu machen, für was sie stehen, sich wegzuducken, wenn es knifflig wird, hilft jedenfalls nicht weiter – und ist auch kein politisches Prinzip.

Tatsache ist, dass die Christdemokraten im Stuttgarter Landtag eine Politik mittragen, die viele unserer Mitbürger mit Kopfschütteln quittieren. Allein die Verkehrspolitik ist mehr eine Verkehrsbehinderungspolitik, denn kein Freier Wähler ist an Fahrverboten und der kalten Enteignung von Dieselfahrern beteiligt, denn wir sitzen nicht im Landtag von Baden-Württemberg.

Stattdessen müssen wir in Gerlingen ertragen, dass zunehmend mehr Autofahrer ihre Autos außerhalb der Verbotszone in unseren Straßen abstellen, um mit der Stadtbahn in die Stuttgarter City zu kommen. Das ist „transparente“ Politik, Marke Parteien.

Noch etwas anderes, was uns Gerlinger betrifft!

Da liegt seit Monaten eine Petition von Gerlinger Bürgern in Sachen Träuble-Kreisel im Landtag vor. Vermutlich findet man die Schublade nicht mehr, wo sie liegt. Ergebnis: Bald ist das Träuble-Areal fertig und wir wissen noch nicht, wie dort der Verkehr fließen soll. Auch die längst genehmigte und dringend nötige Sanierung der Ditzinger Straße zieht sich dadurch in die Länge.

Also bleiben wir, was die Wahl am 26. Mai anbetrifft doch lieber in Gerlingen und arbeiten und argumentieren weiter so, wie wir es gewohnt sind.

„Wegducken wenn es knifflig wird“ war in den vielen Jahrzehnten des erfolgreichen Bestehens der Freien Wähler noch nie unser Stil.

In der Gerlinger Siedlung könnten heute auch „Giebel-Hochhäuser“ stehen, wenn nicht Freie Wähler damals mit Luftballons die geplante Höhe markiert hätten. Noch heute freuen wir uns dort über die Maßstäblichkeit unseres Stadtbildes.

Unser gemeinsames Ziel muss es sein, zu den Ausrutschern zu stehen und aus Fehlern zu lernen, etwa wenn es um das Areal um den Hirsch und die Bank geht.

Die Freien Wähler – und das wissen die Bürger – haben noch nie eine Beliebigkeit der Verlässlichkeit geopfert und schon gar keinen opportunistischen Partikularinteressen untergeordnet, bei der das Gemeinwohl hinten ansteht. Diese Feststellung der Schreiberin ist ein „Rohrkrepierer“! Der Verdacht liegt nahe, dass so etwas nur in einem Parteiprogramm stehen kann. Eines steht aber sicher nicht in einem Parteiprogramm, dass man mit einem von den Freien Wählern zur CDU übergelaufenen Bürgermeister aus dem Kreis Böblingen in Gerlingen Werbung machen muss.

Es gibt in Gerlingen noch viel zu tun! Packen wir es gemeinsam an, wie es auch unser Gerlinger Weg ist.

Horst Arzt, Stadtrat der Freien Wähler