Es sind keine einfachen Zeiten

in denen wir leben. Waren es früher Generationensprünge, in denen man gedacht hatte, so sind die Verfallsdaten heutiger Statements denen von Lebensmitteln gleich: „Vor dem Verzehr bitte die Rückseite der Verpackung beachten.“ Also, die Verlässlichkeit heutiger Aussagen ist mehr als ambivalent. Dies gilt besonders, was den Zustand der Politik, besonders im Bund, anbetrifft.

Die von vielen Mitbürgern als „Notgeburt“ bezeichnete „Große Koalition“ (GROKO) muss erst beweisen, welches Potential in ihr steckt.

Widersprüchliche Aussagen innerhalb des Führungszirkels lassen einiges befürchten. Die Freien Wähler könnten jetzt sagen:“Gott sei Dank sind wir nur auf dem kommunalen Bereich und regional aktiv (von Bayern abgesehen):“ Doch diese Einstellung hat niemand von uns, schließlich leben wir auch im politischen Raum, zusammen mit Mitmenschen, die nicht unserer Meinung sind und auch nicht sein müssen.

Wir möchten an zwei Beispielen deutlich machen, was uns bewegt hat und aktuell beschäftigt.

Das Letztere zuerst.

Dass Herr Bilger nunmehr als Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium der Regierung angehört, ist erfreulich, was die Wahrnehmung regionaler Probleme anbetrifft, doch „Achtung“, ein Autobahnanschluss wird weiterhin an unserem Veto scheitern. Das sei auch unseren Landtagsabgeordneten Konrad Epple und Dr. Markus Rösler ins Stammbuch geschrieben!
Dass Freie Wähler bei ihrer einmal getroffenen Entscheidung bleiben, zeigt ein Beispiel, das geschätzt 50 Jahre zurückliegt:

Im damaligen Gemeinderat sollte darüber entschieden werden, ob ähnliche „Hochhäuser“ wie im Giebel – noch heute entlang der Stadtbahn zu sehen – auch für Gerlingen eine Option wären, etwa dort, wo die Stadtbahn nach „unten“ fährt. Flugs, noch in der Nacht, ließen die damals Verantwortlichen unserer Freien Wähler Luftballone steigen, an denen die Gerlinger am Morgen dokumentiert bekamen, wie hoch und nicht ins Stadtbild passend diese „Klötze“ werden sollten.

Noch heute ist deshalb – auch dank der Freien Wähler – die Maßstäblichkeit unseres Stadtbildes eines der herausstechenden Alleinstellungsmerkmals unserer liebenswerten Stadt.

Dass das so bleibt, dafür stehen die Freien Wähler, nicht nur vor, auch nach den Wahlen.

Wir bleiben standhaft auch bei der Frage nach einem Autobahnanschluss.

Für den Stadtverband, Horst Arzt, Stadtrat